Unfassbares Leid in der Schweinezuchtindustrie

Neue Recherchen belegen, unter welch grausamen Bedingungen Schweine in Zuchtbetrieben leben müssen. Act for Animals liegt Bildmaterial aus mehreren Betrieben in Baden-Württemberg vor. Die ARD berichtet in einem Exklusiv-Beitrag.

Zu sehen sind Schweine mit Abszessen so groß wie Fußbälle. Andere Tiere sind bis auf die Knochen abgemagert und haben quälende Hautkrankheiten. Die Tiere werden in Kastenstände eingesperrt, welche kaum breiter sind, als sie selbst. In den Gängen der Betriebe sowie in den Buchten liegen unzählige tote Ferkel. Es sind so viele, dass ganze Mülltonnen mit den toten Tieren gefüllt werden. Viele Ferkel werden von ihrer eigenen Mutter erdrückt, weil die Tiere in den "Abferkelbuchten" kaum Platz haben, um auszuweichen. Aufgrund der Überzüchtung der Schweine werden viele Ferkel totgeboren oder sind so schwach, dass sie sich kaum auf den Beinen halten können.

All dies sind nicht etwa Ausnahmen, sondern der grausame Alltag in der Schweinezuchtindustrie. Dabei werden selbst die gesetzlichen Vorschriften zur Haltung der Schweine nicht eingehalten. Müssten beispielsweise die Kastenstände, in denen die Mutterschweine eingesperrt werden, damit sie von den Züchtern besamt werden können, laut Verordnung mindestens so breit sein, dass die Tiere sich in der Seitenlage problemlos ausstrecken können, so sind die Kastenstände tatsächlich so eng gebaut, dass die Tiere sich kaum hinlegen können. Die körperlichen und psychischen Qualen, welche die intelligenten Tiere dabei erleiden, sind schwer vorstellbar. Auch ist per Verordnung vorgesehen, dass die Tiere Beschäftigungsmaterial erhalten - doch auch dies wird von den Betrieben nur selten eingehalten.

Neben den gesetzlichen Verstößen steht außer Frage, dass auch der ganz normale Betrieb in der Schweinezucht für die Tiere schlimmste Leiden bedeutet. Ferkel werden betäubungslos kastriert, ihre Zähne werden abgeschliffen und ihre Schwänze abgeschnitten. Mutterschweine werden nicht nur in den Kastenständen, sondern auch in den sogenannten "Abferkelbuchten" in Metallgittern fixiert, welche so eng sind, dass sie sich nicht einmal um die eigene Achse drehen können. Darüber hinaus belasten Krankheiten viele Tiere. Oftmals sind diese so schlimm, dass sie den Tod der Tiere bedeuten. Auch der in der Regel überaus rücksichtslose Umgang der Arbeiter mit den Tieren stellt für sie ein großes Leid dar.

Der Verein Act for Animals verurteilt nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Recherchen die Bedingungen in der industriellen Tierhaltung, worunter freilich auch und gerade die Schweinezucht fällt. Wir begrüßen den Wandel, dass sich immer mehr Menschen für eine tierfreundliche Lebensweise entschließen – und Fleisch von ihrem Speiseplan streichen. Machen Sie mit! Und retten Sie das Leben der Schweine!

Weitersagen heißt unterstützen!