Pelzfreie Bekleidungs-
geschäfte in Tübingen ausgezeichnet

Die Verwendung von echtem Pelz bedeutet massives Tierleid. Für Pelz werden Marderhunde, Nerze, Füchse, Kaninchen, aber auch Katzen und andere Tierarten ausgebeutet und gehäutet. Im Rahmen der langjährigen Kampagne „Tübingen pelzfrei!“ zeichnete Act for Animals im Januar 2024 daher Tübinger Bekleidungsgeschäfte aus, die sich gegen dieses System aussprechen und keinen Echtpelz verkaufen. Sie erhielten auf Wunsch eine Urkunde und einen Aufkleber für ihr Schaufenster, die Kund*innen auf ein pelzfreies Sortiment hinweisen.

 

„Mein Laden ist pelzfrei, weil jedes Tier eine Seele hat und es wichtig ist, dass man jedes Tier respektiert wie einen Menschen.“

-- Sabine Lüllich, Mode Lüllich

 

Auf Pelzfarmen werden Tiere, die in der freien Natur meist auf weitläufigen Flächen leben, in engen und verdreckten Drahtkäfigen eingesperrt. Für die Tiere bedeutet das eine enorme physische und psychische Qual. Nicht selten sterben Tiere frühzeitig durch Stress oder Infektionskrankheiten. Da das Töten der Tiere möglichst keinen Schaden an ihrem Pelz hinterlassen soll, werden sie vergast, ertränkt oder ihnen wird das Genick gebrochen. Teilweise werden sie auch durch Elektroschocks an den Genitalien oder am After getötet. Oft sterben sie durch diese Methoden nicht sofort, sondern erleiden einen qualvollen Todeskampf oder werden sogar noch lebend gehäutet. Pelzfarmen sind in mehreren europäischen Ländern verboten, darunter auch in Deutschland. Der Verkauf von Pelz ist hierzulande aber weiterhin legal. Ein Großteil der in Europa verkauften Pelze stammt aus China, dem mit Abstand größten Pelzexporteur der Welt.

 

„Wir sagen nein zu Pelz! Wir achten sorgfältig darauf, dass unsere Marken kein Tierleid verursachen.“

-- Eveline Hruzik, Herz Blut

 

Obwohl Pelzmäntel durch jahrelange Aufklärungsarbeit und Proteste erfolgreich aus den Bekleidungsläden und dem Straßenbild verdrängt wurden, erzielt die Pelzindustrie in den letzten Jahren wieder große Gewinne. Die Verwendung von Tierhäuten hat sich in Form von Pelzkragen oder Mützenbommeln wieder in die Mode „eingeschlichen“. Viele Menschen tragen echten Pelz, ohne es zu wissen. Den Konsument*innen ist zudem in der Regel nicht bewusst, dass Pelzbesätze häufig giftige chemische Verbindungen enthalten, welche sich durch das Tragen negativ auf die Gesundheit auswirken können. In besonders starkem Maße gilt dies auch für die Arbeiter*innen, die die Pelze meist ohne angemessene Schutzvorkehrungen gerben. Nicht zuletzt gelangen die giftigen Chemikalien teils ungefiltert in die Umwelt. All dies sollte Anlass genug sein, den Kauf und Verkauf von Pelz bzw. mit Pelzapplikationen bestückten Artikeln zu beenden.

Um herauszufinden, welche Geschäfte in Tübingen Echtpelz führen, tauscht sich Act for Animals seit vielen Jahren mit den hiesigen Bekleidungs- und Schuhgeschäften aus. Um die bewusste Entscheidung für ein pelzfreies Sortiment transparent zu machen, wurden dieses Jahr insgesamt fünfzehn Geschäfte mit einer entsprechenden Urkunde und einem Aufkleber ausgezeichnet.

 

„Für mich als Hundebesitzer ist es absolut normal, keine Echtpelze zu verkaufen. Ich weiß, wie sehr die Liebe zu einem Tier einen positiv beeinflussen kann und wie toll es ist, mit einem Tier zusammen zu leben und dass das auch ein Familienangehöriger ist. Dementsprechend ist es für uns absolut ein No-Go, Echttierpelze zu verkaufen, egal von welchem Tier diese sind.“

-- Roberto Nedorna, Das blaue Eck

 

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