Kein Stück Lebenskraft

An 35 Infoscreens an den Stuttgarter S- und U-Bahn-Haltestellen zeigt in der Woche vom 8.6. bis zum 12.6. der Tierrechtsverein Act for Animals einen außergewöhnlichen Spot, der auf das Leid unzähliger Tiere in der Massentierhaltung aufmerksam machen soll. Das Bildmotiv des Spots bildet eine Muttersau, die für die „Ferkelproduktion“ in einem körperengen Kastenstand auf Betonspaltenboden eingesperrt ist.

Nahezu völlig bewegungslos gefangen, müssen allein in Deutschland über zwei Millionen Muttersauen einen Großteil ihres Lebens verbringen. Die Schweinezucht ist dabei nur ein Beispiel für die lebensverachtende Logik, welche der Tierindustrie, die aus fühlenden Individuen Kapital schlagen will, inhärent ist.

Der Claim des Werbespots – „Kein Stück Lebenskraft“ – spielt zum einen auf die von der Fleischindustrie initiierte Assoziation von Fleisch und Lebenskraft an und verkehrt diese offensichtlich irrige Assoziation ins Gegenteil. Zum anderen ist der Claim wortwörtlich zu nehmen – denn den eigentlich bewegungsfreudigen, intelligenten Tieren, die in den Tierfabriken eingesperrt sind, wird das letzte Stück Lebenskraft geraubt. Der grausame Alltag in den Zucht- und Mastfabriken ist für die Tiere, die über ihrem eigenen Kot leben müssen, von Monotonie und Eintönigkeit geprägt. In der Folge der Fixierung in körperengen Metallgittern erleiden Muttersauen nicht nur körperliche Schäden, sondern gleichsam schwere psychische Krankheiten, die sich etwa in Form des „Leerkauens“ oder „Stangenbeißens“ manifestieren.

In Zeiten ausufernder Massentierhaltung, grausamer Qualzuchten, restlos ausgebeuteter Milchkühe und Legehennen, alarmierenden ökologischer Folgewirkungen der Tiernutzungsindustrie, neuer Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums tierischer Proteine usw. verändern immer mehr Menschen ihr Konsum- und Ernährungsverhalten. Dahinter steckt nicht nur die Sorge um die eigene Gesundheit und die Umwelt, sondern vor allem der Respekt und die Achtung gegenüber Tieren, gleich welcher Spezies sie zugehörig sein mögen. Hier setzt gleichsam die Lebenskraft-Kampagne an. Act for Animals verurteilt die Bedingungen in der industriellen Tierhaltung, worunter freilich auch und gerade die Schweinezucht fällt. Unser Verein begrüßen den Wandel, dass sich immer mehr Menschen für eine tierfreundliche Lebensweise entschließen – und Fleisch von ihrem Speiseplan streichen und sich für eine tierfreundliche Lebensweise entscheiden!

 

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